

Auf unserem weiteren Weg in die nördliche Diskobucht hinein begegnen uns 2
Buckelwale. Sie tauchen gleichmäßig im Abstand von 8 Minuten auf, atmen 2
Minuten an der Oberfläche, bevor sie wieder für 8 Minuten in den Tiefen
verschwinden.
Ein kleiner Fischkutter mit geladener Walfang-Harpune läuft auf diese Wale zu. Wir befürchten schon, dass einer der friedlichen Buckelwale vor
unseren Augen zur Beute wird. Aber offensichtlich haben sie es heute auf
die Zwergwale abgesehen, denn sie drehen wieder ab.
Der Walfang hat traditionell in Grönland eine große Bedeutung. Die Wale
werden für den Eigenverbrauch gefangen. In den Supermärkten ist meistens
Walfleisch erhältlich. Gejagt werden hauptsächlich Zwergwal (187 ),
Narwal (236),Schweinswale (1673), Belugawal (110), Finnwal (5) –
Fangzahlen für 2010 lt. offizieller Statistik. Der Buckelwal taucht in der
Statistik nicht auf, wir haben die langen weißen Flossen aber bereits in
Aasiaat auf einem Kutter gesehen. Gehört haben wir auch, dass im letzten
Jahr 2 der geschützten Grönlandwale gefangen wurden. Nicht immer werden
die Wale auch verzehrt. Bei Uumanaq lagen auf einer Insel mehrere Kadaver
von Narwalen, denen lediglich der Narwalzahn (Elfenbein) entnommen wurde.
Dennoch ist diese Art des Fangs für die Bestände wohl keine Gefahr, da sie
nicht industriell erfolgt.